08.03.2022
Die Schaffhauser Kantonalbank weist für das Geschäftsjahr 2021 einen Jahresgewinn von 50.1 Mio. aus. Das sind 4.2 Mio. bzw. 9.1% mehr als im vergangenen Jahr. Besonders erfreulich entwickelte sich das Kommissionsund Dienstleistungsgeschäft. Es legt dank weiterem Wachstum in der Vermögensverwaltung und der Anlageberatung, hohen Wertschriftenumsätzen und einem positiven Börsenumfeld um 13.1% auf 41.1 Mio. zu. Die mit einer Tier 1 Ratio von 27.5% ausgewiesene Kapitalstärke, die traditionell hohe Ertragskraft sowie das erfolgreiche Kostenmanagement verleihen der Schaffhauser Kantonalbank auch in herausfordernden Zeiten eine hohe Resilienz. Das gute Ergebnis ermöglicht die höchste je getätigte Ausschüttung an den Kanton.
Das operative Zinsengeschäft entwickelte sich im Tiefzinsumfeld erwartungsgemäss leicht schwächer. Mit 75.6 Mio. liegt der Bruttozinserfolg 2.8% unter Vorjahr. Angesichts rekordhoher Immobilienpreise hat die Schaffhauser Kantonalbank ihr Wachstum im Kreditgeschäft bewusst gedämpft. Obwohl die Bank sehr vorsichtig agierte, stiegen die Kundenausleihungen um 171 Mio. (+2.5%). Getrieben wurde die Zunahme von den Hypothekarforderungen. Hier konnte eine Zunahme von 168 Mio. realisiert werden. 2020 hatten hohe Auflösungen von nicht mehr benötigten Rückstellungen zu einem höheren Erfolg im Zinsengeschäft geführt. 2021 fielen diese Auflösungen wie erwartet deutlich tiefer aus. Dies führt zu einer Abnahme des Netto-Zinserfolgs.
Sehr erfreulich ist das starke Wachstum in der Vermögensverwaltung und Anlageberatung. In Kombination mit hohen Wertschriftenumsätzen und einem positiven Börsenumfeld führt es zu einem 13.1% höheren Kommissionserfolg von 41.1 Mio. Für die Vermögensverwaltung der Schaffhauser Kantonalbank war 2021 erneut ein äusserst erfolgreiches Jahr. So stieg die Anzahl der betreuten Mandate um eindrückliche 14%; die Volumina der verwalteten Vermögen legten sogar um 17.9% zu. Der vor Jahren initiierte strategische Ausbau des Anlagegeschäfts trägt Früchte und unterstützt die Diversifikation der Erträge: Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft trägt heute fast ein Drittel zum Betriebsertrag bei. Zusammen mit dem soliden Hauptpfeiler «Kreditgeschäft», dem Handelsgeschäft und dem übrigen Geschäft summiert sich der Betriebsertrag auf 135.7 Mio.
Der Personalaufwand erhöht sich um 1.0% auf 43.3 Mio. Der Sachaufwand steigt trotz höherer Ausgaben für Informatik-Dienstleistungen nur leicht an. Trotz Ausgaben für Infrastruktur und Fachpersonal gelingt es, die Kosten weiterhin unter Kontrolle zu behalten; der Geschäftsaufwand liegt mit 56.8 Mio. nur leicht über Vorjahr. Die Cost-Income-Ratio erhöht sich auf tiefen Niveau auf 41.9%. Dies ist immer noch ein Spitzenwert in der Branche. Die Investitionstätigkeit in Digitalisierung, Produktentwicklungen und Prozessverbesserungen wird in den nächsten Jahren hoch bleiben. Für den weiteren Ausbau und die Entwicklung von digitalen Angeboten werden deshalb zusätzliche Reserven von 5.0 Mio. gebildet.
Nach Reservezuweisungen von 25.9 Mio. wird mit 50.1 Mio. der zweithöchste Gewinn in der Geschichte der Bank ausgewiesen. Das gute Ergebnis ermöglicht die höchste je getätigte Ausschüttung an den Kanton. Er erhält 40.2 Mio., 3.3. Mio. mehr als im letzten Jahr. Parallel zur rekordhohen Gewinnausschüttung werden die Eigenmittel der Bank weiter gestärkt. Die mit einer Tier 1 Ratio von 27.5% ausgewiesene Kapitalstärke schafft Handlungsspielräume für die Zukunft sowie Sicherheit für Kundinnen, Kunden, Eigner und Mitarbeitende. Mit ihrer Eigenkapitalquote gehört die Schaffhauser Kantonalbank zu den kapitalstärksten Banken der Schweiz.
Das wirtschaftliche Umfeld wird unsicher bleiben. Die Entwicklung der Inflation, des heimischen Immobilienmarktes und der Konjunktur sind noch nicht vollends absehbar. Der Druck auf die Margen wird weiterhin hoch bleiben. Trotz aller Unwägbarkeiten sehen wir die wirtschaftliche Zukunft der Schweiz positiv. Sollten die im Rahmen der Pandemie zusätzlich gebildeten Ersparnisse in den Konsum fliessen, ist ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum denkbar. Dominierende Themen werden die Digitalisierung, Automatisierung und Sicherheit der Bank bleiben. Als kerngesundes und kapitalstarkes Finanzinstitut treibt die Schaffhauser Kantonalbank ihre Transformation in Richtung digitale Zukunft voran. Die Bank wird vermehrt digitale Angebote schaffen und ITEntwicklungen in der Beratung sowie für effizientere Bankprozesse nutzen. Die nächsten Jahre werden deshalb von substanziellen Investitionen in digitale Entwicklungen und einem gezielten Personalausbau geprägt sein. Dies lässt tiefere Gewinne erwarten.
Einen umfassenden Einblick in die Aktivitäten und finanziellen Kennzahlen des Geschäftsjahres 2021 gibt der aktuelle Geschäftsbericht der Schaffhauser Kantonalbank. Er ist auf www.shkb.ch/geschaeftsbericht publiziert.