Drei Fragen an Rahel Baus, Personalverantwortliche
Die Pandemie stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Die einschränkenden Massnahmen sind aber vor allem für junge Erwachsene sehr belastend, beruflich wie auch privat. Als Ausbildungsbetrieb ist es uns wichtig, auch in Zeiten von Homeoffice eine gute Betreuung und Ausbildung unserer 19 Lernenden sicherzustellen. Das für unsere Bank geltende Schutzkonzept wurde deshalb auf ihre Bedürfnisse adaptiert. Wir spüren deutlich, dass die Corona-Situation den Bedarf an zwischenmenschlicher Begleitung erhöht hat. Gerade jetzt ist der persönliche Kontakt essentiell. Wir nehmen uns bewusst Zeit, um mit unseren Lernenden die Themen zu besprechen, die sie beschäftigen. Dabei handelt es sich mehrheitlich um private Sorgen, Probleme oder Unsicherheiten. Vor allem die soziale Distanz zu Gleichaltrigen macht ihnen zu schaffen. Hier versuchen wir, so gut es geht, beratend zu unterstützen.
Insgesamt hat sich die Ausbildung der Lernenden stark digitalisiert. Glücklicherweise haben die Ausbildungseinrichtungen wie Berufsschule und die überbetrieblichen Kurse schnell reagiert und sich entsprechend organisiert, damit die Ausbildung online im Home Schooling fortgeführt werden kann.
Doch die Corona-Situation beeinflusst nicht nur die Ausbildung, sondern schränkt auch die Evaluationsmöglichkeiten bei der Berufswahl massiv ein, da Schnuppertage nur schwer bis gar nicht möglich sind. Das ist für Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die ihren Weg in die Arbeitswelt finden wollen, alles andere als einfach.
Damit wir unserem Ausbildungsauftrag nachkommen können, haben wir sichergestellt, dass unsere Lernenden von ihren Praxisausbildnern eng begleitet und unterstützt werden. Auch wenn es in Zeiten von Homeoffice nicht immer einfach ist, muss es einen regelmässigen Austausch zwischen Ausbildungsverantwortlichen und Lernenden geben. Dieser Austausch ist für beide Seiten sehr wichtig und wertvoll.
Wir sind stolz, dass unsere Lernenden ihre guten Leistungen trotz erschwerter Umstände auf hohem Niveau halten konnten. Das zeigen uns die jüngsten ÜK-Kompetenznachweise. Auch bei den überbetrieblichen Kursen, die neu online stattfinden, wurden ausgezeichnete Ergebnisse erzielt. Unsere Lernenden haben sich wirklich gut und schnell auf die veränderte Situation eingestellt. Aktuell warten wir gespannt auf die Resultate der «First Certificate in English»-Prüfungen, die quasi den Auftakt des Qualifikationsverfahrens für unsere 3. Lehrjahr-Lernenden darstellt.
Durch die Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler Unternehmen ist es heute schwieriger für Lehrabgänger und Lehrabgängerinnen, nahtlos einen Arbeitsplatz zu finden. Hier sehen wir uns als Ausbildungsbetrieb in der Verantwortung – auch über die eigentliche Qualifikationszeit hinaus. Konkret bedeutet dies, dass wir unseren Lernenden nach dem Lehrabschluss eine Anschlusslösung anbieten, damit sie bereits erste Erfahrungen in der Berufswelt sammeln können.
Die Nachfrage nach unseren Lehrstellen ist immer gross. Unsere Ausbildungsplätze 2021 im KV- und IT-Bereich konnten wir bereits im vergangenen Herbst erfolgreich besetzen. Im kaufmännischen Bereich bilden wir pro Lehrjahr fünf Lernende aus. Seit einigen Jahren bieten wir zusätzlich eine Ausbildung zum Betriebsinformatiker bzw. zur Betriebsinformatikerin an. In vier Jahren durchlaufen die jungen Erwachsenen sämtliche Abteilungen unserer IT und nehmen so viel Praxiswissen mit.
Selbstverständlich sind wir sehr daran interessiert, junge talentierte und engagierte Schulabgängerinnen und Schulabgänger für uns zu gewinnen. Auf unserer Website informieren wir umfassend, wie eine Ausbildung bei uns aussieht und wie man sich am besten bei uns bewirbt. Ab Mitte Juli schreiben wir unsere Ausbildungsplätze jeweils online aus. Interessierte Schülerinnen und Schüler sollten sich den Zeitpunkt merken und ihre Bewerbungsunterlagen zeitnah einreichen.
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Rahel Baus hat mitten in der Corona-Pandemie einen beruflichen Wechsel gewagt. Seit August 2020 ist sie als Personalverantwortliche bei der Schaffhauser Kantonalbank tätig. Zuvor arbeitete sie sechs Jahre als HR-Managerin und Teamleiterin in einem Industrieunternehmen in Winterthur.
Veröffentlicht am 5. Mai 2021
Rahel Baus, Personalverantwortliche