11.03.2025
Florian Hotz, Bankpräsident (links) und Alain Schmid, CEO
Die Schaffhauser Kantonalbank erzielt 2024 ein solides, positives Ergebnis und liegt in der Bilanzsumme erstmals über 10 Mrd. Franken (+11.3%). Die schrittweisen Senkungen des SNB-Leitzinses um 1.25 Prozentpunkte im Laufe des Geschäftsjahres lassen die Netto-Zinserträge deutlich sinken (–7.3%). Zusätzlich gewonnenes Hypothekarvolumen in der Höhe von 434.3 Mio. (+5.8%) verbessert die Ertragslage. Das führt dazu, dass die Kundenausleihungen insgesamt erstmals die 8-Milliarden-Marke überschreiten. Auf der Gegenseite fliessen der Bank 130.9 Mio. an neuen Kundengeldern zu.
Für Anlegerinnen und Anleger verläuft 2024 erfreulich. Verschiedene Anlageklassen erzielen attraktive Renditen. Der sichtliche Anlageerfolg führt zu einer wesentlichen Steigerung des Depotvolumens und der Vermögensverwaltungsmandate. Der Erfolg aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft wächst insgesamt um 7.5 Prozent. Dabei wird das Angebot nachhaltiger Anlagelösungen stärker nachgefragt und laufend ausgebaut.
Wegen des leicht tieferen Erfolgs im Zinsengeschäft reduziert sich der Betriebsertrag um 4.6 Prozent auf 161.3 Mio. Die deutlich gestiegenen Refinanzierungskosten sind dabei der Haupttreiber. Die Ertragssteigerungen im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie im Handelsgeschäft wirken dagegen positiv auf den Betriebsertrag. Die ausgewogene Diversifikation der Bank mit den drei Ertragspfeilern Zins-, Kommissions- und Handelsgeschäft garantiert auch im Berichtsjahr erfreuliche Ergebnisse.
Die Bank beschäftigt sich 2024 intensiv mit der Entwicklung ihrer digitalen Prozesse und Dienstleistungen und kann bereits erfreuliche Resultate erzielen. Das Serviceangebot wird durch zusätzliche digitale Kanäle ergänzt und das Online-Angebot erweitert. Zusätzliches Fachpersonal in der IT, im Projektmanagement sowie in Risk und Compliance stellen die nahtlose Eingliederung neuer Prozesse und gleichzeitige Erfüllung stetig steigender regulatorischer Vorschriften sicher. Insgesamt resultiert ein erwarteter Geschäftsaufwand von 69.9 Mio. (+ 6.2%).
Nach Abschreibungen (–5.3%) resultiert ein Geschäftserfolg von 86.7 Mio. (–1.9%) sowie ein gutes Cost-Income-Ratio von 43.3 Prozent. Für künftiges Wachstum und die weitere Stärkung der Kapitalbasis werden wie im Vorjahr Reserven in Höhe von 30.0 Mio. dem Eigenkapital zugewiesen. Der Fokus auf Sicherheit zeigt sich auch im Tier 1 Ratio: Mit 24.8 Prozent gehört die Schaffhauser Kantonalbank nach wie vor zu den bestkapitalisierten Banken der Schweiz. Nach Rückstellungen und Reservezuweisung beläuft sich der Jahresgewinn auf 56.7 Mio. (–2.8%). Der Kanton Schaffhausen als Eigner erhält in der Folge total 45.4 Mio. (– 2.7%) – das bedeutet 515 Franken pro Einwohnerin und Einwohner.
Die wirtschaftlichen Aussichten stimmen für das neue Jahr vorerst verhalten optimistisch. Zahlreiche Faktoren können aber deutliche Spuren in der globalen Entwicklung hinterlassen und somit auch die Bankgeschäfte beeinflussen. Die neue US-Regierung wird die internationale Marktvolatilität und geopolitische sowie wirtschaftspolitische Entwicklungen prägen. Insbesondere in der Schweiz stehen die Leitzinsen weiter im Fokus. Die bereits erfolgten Zinsänderungen haben einen direkten Einfluss auf die Erfolgsrechnung der Schaffhauser Kantonalbank und werden das Ergebnis voraussichtlich negativ beeinflussen. Erneute Zinssenkungen seitens Schweizerischer Nationalbank sind möglich. Diese stellen Sparkundinnen und -kunden sowie die Bank vor weitere Herausforderungen. Investitionen und die Kreditnachfrage werden durch Zinssenkungen hingegen stimuliert und die Attraktivität von Aktienanlagen wird gesteigert.
Der Erfolg bestärkt die Schaffhauser Kantonalbank in der konsequenten Verfolgung des eingeschlagenen Wegs. Die Umsetzung der strategischen Initiativen, die Anfang 2024 lanciert wurden, schreitet erfolgreich voran, zahlreiche Projekte konnten bereits betriebs- und kundenwirksam realisiert werden. Dabei gilt der Dank den engagierten Mitarbeitenden auf der einen Seite, der starken Vertrauensbasis seitens Kundinnen und Kunden sowie dem Kanton als Eigner auf der anderen Seite. Auf dieses Vertrauen möchte die Schaffhauser Kantonalbank aufbauen und geht einen Schritt weiter in Richtung Transparenz: Ab dem Geschäftsbericht 2024 wird die Vergütung der Geschäftsleitung offengelegt.